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Istanbuler Polizei gewinnt Olympia-Kandidatur

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Istanbul Madrid TokyoBuenos Aires. Die Würfel sind gefallen: Die Istanbuler Polizei wird Gastgeberin der Olympischen Spiele 2020. Ihr Leistungsausweis vermochte die Juroren des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am meisten zu überzeugen.

Der Istanbuler Polizei wird  restlos zugetraut, «sicher zu stellen, dass der olympische Geist nicht durch die Politik getrübt wird», heisst es in der Laudatio des IOC. Das schnelle Wiedererlangen der Kontrolle über den Gezi-Park und den Taksim-Platz in diesem Frühjahr stimme zuversichtlich, dass Istanbul nahtlos an den Erfolg von Bejing werde anschliessen könne.

Goldene Handschellen

Die goldenen Handschellen gingen deshalb verdientermassen an die Istanbuler Polizei. Deren Chef, Hüseyin Çapkın, nahm sie zusammen mit dem Präsident des Nationalen Olympischen Komitees der Türkei, Uğur Erdener, an der Zeremonie in Buenos Aires entgegen, und versprach, die hohen Erwartungen nicht zu enttäuschen.

Die Madrider Kandidatur war von der lokalen Einheit der Nationalen Bereitschaftspolizei, der Unidad de Intervention Policial (UIP), getragen worden. Ihr attestierte das IOC eine «kontinuierliche und beeindruckende Brutalität». Das Bild- und Videomaterial, das die UIP in ihrem Bewerbungsdossier eingereicht hatte, fand lobende Worte beim IOC, dennoch zeigte sich die Jury beunruhigt darüber, dass die Proteste in Spanien auch nach zwei Jahren noch nicht abgeklungen seien. (Kenner der Szene sind  überzeugt, dass die kommunale Policía Municipal anders als die UIP bereits in der Vorrunde ausgeschieden wäre.)

Auf dem abgeschlagenen dritten Platz landete die Keishi-chō. Das IOC anerkannte, dass es der Polizeibehörde der Präfektur Tokio im vergangenen Jahr gelungen war, den letzten am U-Bahn Giftgasanschlag von 1995 Beteiligten zu fassen. Die Performance bei der Demonstrationsunterdrückung sei aber aus Sicht des IOC besorgniserregend. So sei es der Polizei nicht gelungen, im Juni 2008 eine Anti-G8-Demonstration zu verhindern. Und wenige Tage nach diesem Vorfall hätte eine Hausdurchsuchung bei der Eisenbahngewerkschaft zu keiner einzigen Verhaftung geführt. Es wäre deshalb nicht auszuschliessen, dass es in Tokio während der Spiele zu unsportlichen Ereignissen kommen könnte.

 

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